Ayurveda - kleine Tipps für den Alltag
Was auf jeden Fall zuerst erwähnt werden muss: Es dreht sich beim Ayurveda nicht um ein Wellnessprogramm. Es ist ein ganzheitliches Gesundheitssystem. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Ernährung und die Lebensführung im Alltag. Denn alles was du über den Tag erlebst und zu dir nimmst in Form von Nahrung, Informationen Gewohnheiten entscheidet über dein Wohlbefinden. Ich beschäftige mich seit einiger Zeit damit und setze immer mehr des Wissens praktisch im Alltag um und passe meine Gewohnheiten meiner Grundkonstitution an.
Die Frage ist nur: warum betrachtet man nicht seinen Körper wie eine Pflanze. Ein Maiglöcken braucht eine andere Pflege, einen anderen Boden als eine Tulpe. Warum lassen wir Menschen uns Dinge aufzwingen die unseren echten Bedürfnissen zuwiderlaufen. Warum hören wir nicht auf unseren Körper und unsere innere Stimme? Der erste Schritt ist Information und losgehen.....
Kurz das Wichtigste
Ayurveda ist das Wissen vom langen und gesunden Leben (Nicht vom ewigen) Leben. Durch die Nahrung wird dem Körper Energie zugeführt die optimal genutzt werden sollte. Das ist das Ziel.
Vom Grundsatz geht es darum das Verdauungsfeuer, Agni, mit der zugeführten Nahrung am Brennen zu halten. Es sollte aber dabei kein Ama (Überschuss) entstehen und die Doshas (Konstitutionen) im Einklang bleiben. Sonst könnten Krankheiten entstehen. Die Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha.
Die Doshas werden nach Körperbau, Puls, Temperarment ......eingeteilt.
Eher ruhige Menschen sind Kapha-Typen die können Scharfes essen damit sie in Schwung kommen. Hingegen sind eher lebhafte, feurige, nervöse Menschen Pitta-Typen, die sollten Scharfes zum Beispiel meiden das noch mehr anfeuert.
Der Haken: Die Konstitution ändert sich ständig. Jeder Mensch reagiert auf Erlebnisse, das Alter, Zeiten, Tageszeit, Jahreszeit usw...außerdem ist jeder Mensch anders.
Vor allem Gewürze spielen eine große Rolle
Wichtig ist, dass jede Mahlzeit alle Geschmacksrichtungen enthält. Geschmacksrichtungen sind süß, bitter, sauer, salzig, scharf.
Süß sind Beispielsweise Kartoffeln, Möhren, Fenchel und Kürbis........
Bitter sind Blattgemüse, frische Kräuter, Chicoree, Radicchio....
Herb sind Winterspinat, Rucola, Kurkuma....
Es geht kurz gesagt darum, nur das zu essen was der Körper gut verdauen kann. Dann ist die Verwertung gut und viel Energie da und der Mensch gesund und ausgeglichen.
Der Unterschied zur westlichen Medizin
Im Unterschied zur westlichen Medizin wird hier nicht einfach das, was kaputt ist repariert sondern das ganze System überholt und neu eingestellt.
Was im Alltag leicht umsetzbar ist und schon hilft
1. Für alle Typen ist es gut heißes abgekochtes Wasser zu trinken. Jeden Morgen ca. einen Liter Wasser abkochen, davon 1 große Tasse auf nüchternen Magen. Das regt den Stoffwechsel, die Verdauung an.
2. In den Rest kannst du eine Scheibe Ingwer geben und das Wasser im Laufe des Vormittags zu dir nehmen.
3. Nicht während der Mahlzeiten trinken. Das verdünnt die Magensäfte. Besser danach oder auch davor.
Bei der Ernährung geht esmnicht um gesunde Lebensmittel oder ungesunde, es geht um verträgliche. Nahrungsmittel. Kaffee und Alkohol sind in Maßen kein Problem wenn sie vertragen werden.
4. Tee statt Kaffee am Morgen - Porridge anstatt Brot
Kaffee kann durch Kapha-Tee ersetzt werden. Auch für alle Typen die weniger Kaffee trinken wollen. Der enthält Ingwer, Gewürznelken, schwarzen Pfeffer und Gelbwurz. Der Tee wirkt anregend putscht aber nicht auf wie Kaffee. Kaffee bedeutet oft auch Stress für den Körper. Der Körper darf aber nicht in Stress geraten durch die Verdauung. Stress entsteht für den Körper also nicht nur durch ein aufregendes Leben sondern auch durch schwer verdauliche Lebensmittel oder aufputschende Getränke.
5. Nach der Tasse heißen Wassers gibt es einen gekochten Brei mit gedünsteten Früchten.
6. Die Hauptmahlzeit sollte mittags gegessen werden. Da kann der Körper Schwerverdauliches am besten verwerten. Mittags kann es auch Rohkost oder Fleisch geben.
7. Rohkost und Salat am Abend wird nicht empfohlen. Auch kein Brot und nichts Kaltes. Besser sind eine Suppe, Couscous, Bulgur, Polenta, frisch gekochtes Gemüse.
Rohes am Abend wirkt extrem belastend. Es wird nicht mehr verdaut, gärt deshalb und belastet die Leber, das auch ohne Alkohol. Wer nicht Ayurvedisch kochen will oder kann regt das Verdauungsfeuer mit Gewürzen und Kräutern an. Es gibt verschiedene Mischungen für die verschiedenen Typen.
Kleine Geschichte über die Entstehung des Ayurveda
im Himalayagebiet gab es vor langer Zeit Menschen die äußerst gesund waren und das Wort Krankheit gar nicht kannten. Erst als sie ihr Leben änderten, in die Stadt zogen zum Beispiel, begannen sich körperliche Schwächen zu zeigen. Logisch, sie überlegten wieso sich ihr Zustand negativ veränderte und so sammelten sich einige Seher um zu meditieren und ergründeten dabei wie eine krankheitsfreie Menschheit funktionieren könnte.
Die ersten schriftlichen Überlieferung des Wissens sind etwa 2700 Jahre alt. Viel davon ging seither verloren doch vor einigen Jahren versammelten sich wieder einige Ayurveda-Gelehrte, und Ayurveda - Ärzte Indiens um das alte Wissen wiederzuerlangen.
Mittlerweile wird das urspüngliche Ayurveda ergänzt durch wissenschaftliche Methoden auch westlicher Mediziner und anderer Naturwissenschaftler. So entstand mittlerweile eine ganzheitliche Therapieform welche die persönlichen Besonderheiten eines Menschen berücksichtigt.